Teilstipendiat 2018/2019 - Oregon


hico exp danielw201Hi, das ist nun mein Update über die letzten 2 Monate, in denen wieder viel passiert ist. Zuerst möchte ich mit der Schule und dem Schulalltag anfangen, da es natürlich den größten Bestandteil eines Auslandsjahr einnimmt. Hier in den USA geht fast alles über die Schule, egal ob Freizeitaktivitäten, z.B. Sport, oder wenn man ein Instrument spielen möchte.
In meiner Schule haben wir am Montag alle 8 Fächer, dienstags und donnerstags die ersten 4, mittwochs und freitags die letzten 4. Das heißt, dass montags die Fächer nur ca. 45 Minuten lang gehen, dafür an den restlichen Tagen eineinhalb Stunden.

Schule beginnt um 7:30 und hört um 2:20 auf. Da wir außerhalb des Schuldistrikts leben, kann ich keinen Schulbus benutzen und deshalb fährt mich meine Gastmutter zur Schule und holt mich wieder ab.
Montags in der ersten Stunde wird die „Pledge Of Allegiance“, der Treueschwur zur USA, aufgesagt, in dem man sich Richtung Flagge hinstellt und die Hand aufs Herz legt. Ich stelle mich hin, aber niemand hat etwas dagegen, wenn ich ihn nicht mitspreche, also das ist völlig ok. Nach den Unterrichtsstunden hat man dann 6 Minuten Pause, in denen ich manchmal von einem Klassenzimmer zu dem nächsten durch das ganze Gebäude hastig laufen muss. Die Mittagspause ist 30 Minuten lang und es gibt viel Fast-Food, ein mexikanisches Essen mit Tortilla-Chips, aber auch gesunden Salat. Das Mittagsessen beginnt hier schon um 10:30 Uhr bzw. 12:15, je nach dem Stundenplan. Nach der Schule beginnen die Clubs, bei mir war es Cross-Country von 3:00 bis 5:00 Uhr.
hico exp danielw203Zu den Fächern kann ich sagen, dass man viel mehr Auswahl als in Deutschland hat und die unterschiedlichsten Fächer wählen kann. In Deutschland habe ich mehrmals gehört, dass die Schule sehr einfach sei und man es nicht mit dem Gymnasium vergleichen könnte. Dazu kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es sehr unterschiedlich sein kann. Meine Schule ist eine IB-Schule, was heißt, dass bestimmte Fächer auf sehr hohem akademischen Level unterrichtet werden. Man kann es mit AP (Advanced Placement) vergleichen, nur dass es international existiert. Ich habe ein IB-Fach, nämlich Mathe, und wir bekommen jeden Tag Hausaufgaben auf, für die ich manchmal 1-2 Stunden brauche. Ich kenne ein paar Schüler, deren Pflichtfächer nur IB sind, und da könnt ihr euch ja vorstellen, wie schwierig da der Schulalltag sein kann. Nun gibt es aber auch Schüler, die die einfachsten Fächer nehmen und dann ist es definitiv einfacher als in Deutschland. Da es keine mündlichen Noten gibt, ist es durch Lernen relativ einfach sehr gute Noten zu bekommen. Ihr solltet auch auf jeden Fall die Hausaufgaben machen, weil sie einen großen Teil eurer Note ausmachen.

Ein Tipp, den ich loswerden möchte, ist, dass man vor allem für den Anfang des Auslandsjahres viel Geld einplanen sollte. Sport, Band und Badesachen können eventuell viel Geld in Anspruch nehmen. Dazu kommen monatliche Ausgaben, über die man nicht hinwegkommt, wie eine Flat fürs Handy, Friseurtermine und Essen in der Schule. Wenn ihr neue Kleidung, Elektronik oder weiteres braucht, empfehle ich an Black Friday einzukaufen, auf den ich weiter unten eingehe.
In meinem ersten Bericht habe ich erwähnt, dass ich Cross Country als Sport gemacht habe. Als Abschluss der Season wurde ein Treffen mit Eltern organisiert, bei dem jeder mit Urkunden ausgezeichnet wurde und wir mit Fotos nochmal alles Revue passiert haben lassen. Im ganzen Staat sind wir Jungs 16. geworden und die Mädchen 10.
Einen Tag nach dem Event hatte ich ein Konzert mit meiner Band, das ich als normales Fach habe. Ich mag die Lieder sehr, die wir gespielt haben und es hat dem Publikum sehr gefallen. Es war auch interessant, einer Middle School und der höchsten Band meiner Schule zuzuhören. Ein paar Wochen zuvor, habe ich außerdem in der Marching Band beim letzten Football Heimspiel mitgespielt. Es waren alle Band-Schüler eingeladen, auf dem Spielfeld einzulaufen, die amerikanische Nationalhymne und den „Fight Song“ unserer Schule zu spielen und wieder abzumarschieren. Ein paar Tage davor hatten wir geprobt richtig zu marschieren und die Lieder auswendig zu spielen. Es war insgesamt eine sehr coole Erfahrung und Footballspiele in unserer Schule waren immer mit Spirit gepackt und haben Spaß gemacht.

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Am 30. Oktober war dann schon Halloween, auch wenn viele Häuser schon lange davor mit riesengroßen Dekorationen beschmückt waren, wie man es sich von Amerikanern vorstellt. Sogar die Klassenzimmer in der Schule wurden geschmückt. Am Abend von Halloween habe ich mich mit einem Freund getroffen und wir sind „trick-or-treating“ gegangen, also verkleidet um Süßes oder Saures fragen. Es hat viel Spaß gemacht und nur in einer halben Stunde haben wir zwei Tüten vollbekommen. Ein paar Häuser wurden wirklich gruselig gestaltet, da haben wir uns nur zögerlich getraut nach Süßigkeiten zu fragen.
hico exp danielw202Ein paar Tage später war ich mit ihm im Kino und da wurde ich ein paar Mal positiv überrascht: Als ich eine kleine Cola bestellt habe, war ich mir erstmal nicht so sicher, ob ich die richtige Größe bekommen habe, denn sie war ungefähr gleich groß wie eine große Cola in Deutschland. Die nächste Überraschung wartete im Kinosaal, als ich sah, dass man auf Sesseln sitzt, deren Fußstütze man elektronisch ausfahren kann. Das ist etwas, was ich in Deutschland sehr vermissen werde, da ich es jetzt schon als unverzichtbar finde.
Nach zwei Wochen mehr Schule fingen schließlich die Thanksgiving Ferien an. Meine Gastfamilie nahm mich zu ihren Verwandten nach Redmond mit, welches eine Stadt ist, die einen sehr an Westernfilme erinnern. Thanksgiving wird in den USA groß gefeiert und meistens kommt die ganze Familie zusammen und bedankt sich für die Ernte. Am Tag von Thanksgiving gab es dann traditionellen Truthahn mit „Stuffing“, Kartoffelpüree und Marshmallows mit Süßkartoffeln, was erstmal merkwürdig schien aber zu meinem Favoriten wurde. Zum Abschluss gab es Kürbis- und Apfel-Pie mit Eis.
Am nächsten Tag wartete dann Black Friday, an dem Geschäfte mit enormen Rabatten locken und Amerikaner sehr viel Geld für investieren. Walmart öffnete schon am Tag davor und so kaufte ich mir günstige Elektronikartikel. Am Abend gingen wir früh zu Bett, da meine Gasteltern mich am nächsten Tag um 4 Uhr morgens aufweckten. Zuerst gingen wir zu einem Sportgeschäft und ich kaufte mir ein Paar Schuhe, die im Vergleich zu Deutschland viel günstiger sind, und Sportkleidung ein. Danach ging es zu Fredmeyer, einem Supermarkt, und ich kaufte eine Winterjacke und noch mehr Kleidung ein. Nachdem mein Gastvater noch zu ein paar anderen Geschäften gegangen war, waren wir fertig und packten unsere Black Friday Einkäufe ins Auto, um die Rückfahrt anzutreten.
Ich freue mich schon auf Weihnachten und im nächsten Bericht werde ich genau darauf eingehen.
Daniel

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