Teilstipendiat 2018/2019 - Oregon


hico exp danielweller01Erhalt der Gastfamilie und wohin die Reise geht

Es war Anfang März, als ich die Nachricht bekommen habe, dass ich in einer Gastfamilie platziert worden bin. Ich habe damals überhaupt nicht damit gerechnet, weil es nur zwei Wochen gedauert hat und ich zuvor gehört habe, dass die Suche mehrere Monate dauern kann. Deshalb war ich umso glücklicher als ich erfuhr, dass es nach Oregon gehen wird. Ich musste erstmal nachschauen, wo der Staat überhaupt liegt. Oregon liegt an der Westküste zwischen Kalifornien und Washington und ist ein nicht sehr bekannter Staat, obwohl er meiner Meinung nach mindestens genauso schön wie Kalifornien ist.
Ich lebe in der Hauptstadt Salem, ein bisschen außerhalb in ländlicher Umgebung. Meine Gastfamilie hat keine Kinder, dafür aber 2 Hunde und sehr viele Hühner.

Flug/Ankunft

Am 19. August begann mein Auslandsjahr mit dem Flug von Frankfurt nach San Francisco mit drei anderen Austauschschülern.

Nach der Gepäckabgabe musste ich mich schließlich von meiner Familie verabschieden, was leichter fiel als erwartet, da wir alle eher glücklich waren, welche Erfahrung wir haben werden. Den 11 Stunden Flug verbrachte ich mit Filme schauen und Ausruhen für den Rest des Tages. In San Francisco angekommen, mussten wir ca. 2 Stunden in einer Schlange bis zur Zoll- und Passkontrolle warten, was dann etwas knapp mit meinem Anschlussflug nach Portland wurde. Schließlich schaffte ich es jedoch rechtzeitig zum Flugzeug und es dauerte nur noch 2 Stunden, bis ich meine Gastfamilie sah. Kurz vor meiner Ankunft wurde ich nervös, aber die Vorfreude überwog. Nachdem ich das Flugzeug verlassen hatte und den Passagieren gefolgt war, sah ich dann meine Gastfamilie, daneben mein Acadamic Coordinator, der mich über das Jahr begleitet. Wir begrüßten uns herzlich und natürlich hatten sie das obligatorische Willkommensschild dabei. Auf dem Weg nach Hause machten wir eine Pause, um etwas zu essen, auch wenn ich so gut wie kein Hunger auf eine vierte Mahlzeit hatte. Danach spürte ich, wie müde ich von dem Tag war und war froh, als wir zu Hause ankamen, nachdem mich die Hunde mit lautem Bellen begrüßt hatten.

Die ersten paar Wochen

In den nächsten paar Tagen war nicht viel angesagt. Der Jetlag hielt sich in Grenzen, weshalb ich zur Arbeit meiner Gastmutter ging und viele ihrer Kollegen kennenlernte. Sie arbeitet als Urban Farmerin und ist hauptsächlich fürs Anbauen von Pflanzen in Gewächshäusern zuständig. Nach ihrer Arbeit besuchten wir die Eltern meiner Gastmutter und sie begrüßten mich hier in Oregon. Sie wohnen nur ein paar Straßen von unserem Haus entfernt und sind eine große Hilfe, wenn ich irgendwohin gefahren werden muss. Am nächsten Tag kaufte ich mir dann eine SIM-Karte mit Flat für ca. 40 Dollar, was so ziemlich Normalpreis hier ist, auch wenn wir andere Preise in Deutschland gewohnt sind. Ein großes Thema in der ersten Woche meiner Ankunft waren die Rauch- und Aschewolken in der Luft, die den Waldbränden in Kalifornien geschuldet sind. Zum Glück wurde es die nächsten Tage besser, aber es war nicht empfohlen, sich in dieser Zeit lange außerhalb aufzuhalten. Wie auch immer, die Luftbedingungen verbesserten sich ziemlich schnell und ich konnte wieder mit meinem Lauftraining beginnen. Eine Woche nach meiner Ankunft nahmen mich meine Gasteltern zu der Oregon State Fair mit. Das ist die offizielle Messe Oregons, bei der man viele Attraktionen und Tiere erleben kann.

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Am Wochenende, bevor meine Schule begann, haben wir ein Camping Ausflug an die Küste Oregons unternommen. Unser Campingplatz war unmittelbar am Meer, wir konnten es aus unserem Wohnwagen hören. Tags darauf war unser Ziel Florence. Davor machten wir aber noch Halt, weil mein Gastvater mit mir mit einem Sand Buggy auf den Sanddünen fahren wollte. Das war echt ein Erlebnis, wobei ich wusste, dass ich in Amerika angekommen bin. Ich liebe Achterbahnen und Adrenalin, aber die Fahrt war eine Stufe höher, da der Buggy sehr laut war und einem der Sand ins Gesicht geweht wurde. Es hat jedoch viel Spaß gemacht, aber einmal ist auch genug :) Danach sind wir zu Mo's, ein bekanntes Meeresfrüchte-Restaurant in Oregon, Mittagessen gegangen und waren noch ein bisschen einkaufen. Am nächsten Tag sind wir nach Newport gefahren und mein Gastvater hat, wie viele anderen taten, Boxen ins Meer geschmissen, um Krabben zu fangen. Danach haben wir den Seelöwen beim Sonnen zugeschaut, was wirklich lustig war, weil sie lustige Geräusche von sich gaben. Auf der Rückfahrt zum Campingplatz haben wir viele Pausen gemacht, um die schöne Aussicht auf die Küste zu genießen und sind zu einem Leuchtturm gewandert.

Schulanfang

Nach zweieinhalb Wochen Ferien in den USA fing schließlich die Schule an und ich kaufte mir meine Schulmaterialien ein. An meinem ersten Schultag musste ich mir erstmal meinen Stundenplan mit den Fächern abholen, die ich ca. eine Woche zuvor gewählt hatte. Diese sind English 11, German, IB Math SL1, American Government, History In Cinema, Symphonic Band, Physics und Study Hall. Die ersten Schultage waren anstrengend und ziemlich viel, weil wir alle 8 Fächer an einem Tag hatten und ich die Klassenräume in den 6-minütigen Pausen aufsuchen musste. Am Samstag in der ersten Schulwoche hatte ich Student Orientation von meiner Partnerorganisation CHI und haben noch einmal über Regeln gesprochen. Dort habe ich viele Austauschschüler kennengelernt, die in ganz Oregon platziert worden sind. Nach der Schule habe ich Cross Country-Training, bei dem wir täglich joggen und wöchentlich Wettkämpfe haben. Die Wettkämpfe machen sehr viel Spaß, da sie in ganz Oregon sind und ich viel von Oregon kennenlerne. Wir hatten schon 6 Wettkämpfe, z. B. in Portland, Eugene und Bend, mit Schulen von ganz Oregon, aber auch von Washington und Kalifornien. Ich finde es schade, dass der Sport schon in einem Monat enden wird, weil Cross Country nur ein Fall-Sport ist, also nur im Herbst ausgetragen wird.

An einem Sonntag im September bin ich mit anderen Austauschschülern der Organisation CHI zum Crater Lake gefahren. Das ist einer der bekanntesten und schönsten Attraktionen in ganz Oregon und ist der tiefste See in den USA, der 9.-tiefste in der Welt. 

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Wir haben perfektes Wetter erwischt und konnten den See in seinem einzigartigen Blau genießen. Als wir mit dem Auto um den Crater Lake gefahren sind und viele Fotos gemacht haben, sind wir schließlich noch einen kleinen Berg hoch gewandert und hatten von der Perspektive eine perfekte Aussicht. Nach einem Gruppenbild traten wir dann die Heimtour an, was aber nicht das Ende unseres Ausflugs bedeutete. Wir sind noch zu drei Wasserfällen gewandert und haben in Eugene bei einem mexikanischen Restaurant Abend gegessen. Es war das beste Essen, was ich bis dahin in den USA hatte. Nach dem insgesamt 17-ständigen Ausflug war ich froh zu Hause anzukommen und ging direkt ins Bett, da am nächsten Tag die Schule begann.

Daniel

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