Teilstipendiat 2020/2021 - Classic Programm, Illinois


hico exp tiziank301Hallo,
mein Name ist Tizian und ich habe ein halbes Jahr in den USA verbracht, genauer gesagt im Süden Illinois nahe St. Louis. Inzwischen bin ich seit knapp zwei Wochen wieder in Deutschland.
Zunächst möchte ich über meine letzten Wochen und besondere Ereignisse dieser berichten.
Zunächst wäre da Prom, der amerikanische Abschlussball in der High School. Begonnen haben wir mit Fotos machen und Essen gehen, bevor es dann wirklich in die Schule zu Prom ging. Dieser ist meiner Meinung nach überbewertet und ich habe ihn eher langweilig gefunden. Es war zwar Musik aufgelegt, aber bis auf ein paar Lieder und der Veröffentlichung des „Prom-Court“ haben wir nur rumgestanden und uns unterhalten. Umso besser war dann aber Post-Prom. Eine Veranstaltung die meine Schule anbietet.

Dort haben wir uns in Teams eingeteilt und Spiele gespielt. Zunächst waren wir im Schulgebäude und haben Schnelligkeits- und Geschicklichkeitsspiele gespielt und bekamen Punkte dafür. Danach sind wir in die Turnhalle, wo wir immer gegen je ein Team Sport challenges, wie z. B. Hamsterball, absolviert haben. Danach sind wir noch in die Cafeteria, wo eine Food-Challenge mit ekelhaftem Essen stattgefunden hat. Am Ende des Ganzen war die Siegerehrung. Diese Veranstaltung war wirklich toll und hat großen Spaß gemacht.
hico exp tiziank302Die letzten Wochen und Tage an der High School standen an, und diese waren recht entspannt. Die meisten Lehrer haben das Schuljahr ausklingen lassen, wir haben oft Spiele gespielt oder Filme geguckt. An meinen letzten Schultagen ist mir dann langsam klar geworden, dass ich schon fast wieder in Deutschland bin, habe ich an die Anfänge in der Schule erinnert und mich gewundert, wie schnell die Zeit vergangen ist. Meinen letzten Schultag wollte ich noch genießen, habe mich von meinen Lehrern und Trainern, mit denen ich mich extrem gut verstanden habe, verabschiedet.
Auch Graduation war in meinen letzten Tagen. Da ich kein Senior war, habe ich nicht an der Abschlusszeremonie teilgenommen, sondern habe es mit meiner Gastfamilie nur angeschaut, mein italienischer Gastbruder war nämlich Senior. Dort wurden alle Seniors geehrt, bekamen ihr Diploma und wurden von der Schule verabschiedet.
Bevor ich zurück nach Deutschland geflogen bin, konnte ich noch zwei Wochen Sommerferien in Amerika genießen. Wir sind mit unserer Gastfamilie für 4 Tage nach Tennessee in die Smoky Mountains gefahren, ein Gebirge mit einer unglaublich großen Artenvielfalt. Wir konnten viele Tiere wie Elche und Bären sehen, da das Wetter aber die gesamte Zeit sehr bescheiden war, hatten wir leider nicht die Möglichkeit über das gesamte Gebirge zu gucken. Das war ein wirklich schöner Kurztrip, obwohl ich mich für wilde Tiere normalerweise nicht in dem Maß interessiere.
Nach Tennessee hatte ich dann noch eine Woche, in der ich noch Tennis gespielt habe, mich mit vielen Freunden getroffen habe und zwei Tage vor meiner Abreise mit meinem besten Freund noch nach St. Louis gefahren bin, wir haben uns den einzigartigen Arch angeguckt und sind abends auf ein Baseball game gegangen. Dieser Tag war für mich mit einer der schönsten Tage die ich in Amerika und überhaupt in den letzten Jahren gehabt habe.
hico exp tiziank304Am nächsten Tag, meinem letzten Tag in den USA, hatte ich Geburtstag, bin ich mit meiner Gastfamilie in ein Steakhouse, meinem Lieblings Restaurant in den Staaten gefahren. Die Fahrt hat recht lange gedauert, sodass ich den Rest des Tages nur noch die die Zeit aufbringen konnte meinen Koffer fertig zu packen.
Dann war auch schon der Tag des Rückflugs, und es war echt komisch, ich war nicht wirklich traurig, aber auch nicht wirklich glücklich. Ich habe noch nicht begriffen, dass dies das Ende ist, dass dieses halbe Jahr Amerika und das Jahr Vorbereitung und Vorfreude schon vorbei sind, das ist mir erst auf meinem zweiten Flug langsam klar geworden. Zunächst habe ich mich aber noch am Flughafen von meinen Gasteltern und Gastbruder aus Italien verabschiedet. Entgegen all meiner Erwartungen musste ich nicht weinen, da mein Kopf mit der gesamten Situation komplett überfordert war und ich nicht ansatzweise realisiert habe. Dann bin ich zum ersten Flug, der von St. Louis nach Chicago ging. Nach fünf Stunden Aufenthalt bin ich weiter nach Frankfurt geflogen, wo meine Mutter schon auf mich gewartet hat. Sie, und später auch den Rest meiner Familie nach einem halben Jahr wieder zu sehen war so absurd surreal und ab dem Moment wo ich das Flugzeug verlassen habe hat sich meine gesamte Zeit in Amerika wie ein Traum angefühlt.
Meine Eingliederung in den nächsten Tagen in Deutschland hat recht gut funktioniert, ich vermisse aber jetzt schon amerikanische Schule mit den mega coolen Lehrern.
Nun möchte ich noch einmal zusammenfassen wie meine Erfahrung war und wie ich meinen Aufenthalt beschreiben würde. Viele Austauschschüler sehen es als das beste Jahr ihres Lebens und wollen nur noch dieses Leben leben. Ehrlicherweise beschreibe ich es nicht so. Es war eine unglaublich tolle, aufregende und spannende Zeit, in der ich so viel extrem coole Leute und Freunde kennengelernt habe. Ich bin wirklich froh, diese Entscheidung getroffen zu haben und ins Ausland gegangen zu sein und ich werde es nie vergessen. Nichts desto trotz habe ich in Amerika realisiert welche Privilegien wir in Deutschland doch haben und das Deutschland doch gar nicht so schlecht ist. Ich habe viele Sachen in Deutschland vermisst, darunter natürlich Familie, Freunde und meine Hobbys, die ich in Amerika nicht betreiben konnte. Ich habe mich die meiste Zeit wieder etwas auf Deutschland gefreut.
Viele reden auch von ihrer Gastfamilie als ihre zweite Familie, aber auch hier muss ich in meiner persönlichen Erfahrung widersprechen. Ich mag meine Gastfamilie zwar wirklich und wir haben uns fast immer gut verstanden, aber unsere Denkweisen auf viele Dinge war sehr verschieden. Da meine Gastfamilie auch schon sehr viele Austauschschüler hatte, hat es auf mich manchmal den Eindruck gemacht als wenn sie wirklich viel Routine. Trotzdem bin ich sehr dankbar für sie.
Jetzt, zwei Wochen nach meiner Rückkehr blicke ich zurück und merke wie toll meine Zeit dort doch war. In Amerika habe ich das oft nicht so wahrgenommen, aber es war wirklich eine mega Zeit, die ich definitiv vermisse und weiterhin vermissen werde.

Tizian

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