Schuljahr 2021/2022 - Classic Programm, Valencia

Mittlerweile bin ich schon eine ganze Weile in Spanien und ich habe mein Leben hier in Valencia sehr lieb gewonnen!
Von meiner Ankunftszeit im September bis jetzt, Dezember, habe ich mehr erleben können, als ich mir je vorgestellt habe.
Ich bin nach Barcelona, Alicante und andere Orte mit meiner Hockeymannschaft gereist, um 5 Uhr morgens aufgestanden um den Sonnenaufgang am Strand zu schauen und dort anschließend zu frühstücken, habe meinen Geburtstag hier gefeiert, außerdem die Zeit im Dezember rund um Weihnachten erleben können und noch viele weitere Erlebnisse gesammelt. Nachdem ich am Anfang ehrlicherweise auch etwas mit Heimweh zu kämpfen hatte, hat sich das, auch wenn ich es anfänglich nicht gedacht habe, dann doch relativ schnell gelegt.

Ich bin zwar doch öfters Mal mit dem Gedanken aufgestanden, es wäre schön jetzt Mal meine Eltern oder meine Schwester zu umarmen, doch all das, was ich in dieser Zeit erlebt habe, hat mich den Gedanken schnell verdrängen lassen. 

Gerade am Anfang hatte ich einfach ein wenig Respekt davor, jetzt wirklich„so lange“ von meinem Zuhause entfernt zu sein, doch eigentlich habe ich es hier super angetroffen! Mein Tipp an alle Austauschschüler ist definitiv Geduld zu haben, auch wenn das, wie ich aus Erfahrung weiß, am Anfang nicht so einfach sein kann. Die anfänglichen Probleme gehören dazu, aber ihr könnt mir glauben, die legen sich schneller als man denkt, also nehmt euch da gerade am Anfang nicht alles zu sehr zu Herzen. Die Frage, wie viel Kontakt man dann zu seiner Familie und Freunden hat, ist wirklich super unabhängig, ich kenne andere Austauschschüler, denen es sehr geholfen hat, eher weniger Kontakt zu haben. Ich muss jedoch sagen, dass mir der Kontakt sehr geholfen hat, da meine Familie und Freunde mir sehr viele Mut zugesprochen haben.

Im November habe ich dann ein ganz besonderes Erlebnis hier im Ausland gehabt, nämlich meinen Geburtstag. Das Wochenende davor, habe ich mich schon gut einstimmen können, da ich mit einer Freundesgruppe um 5 Uhr aufgestanden bin, um den Sonnenaufgang am Strand anzusehen und dort zu frühstücken. Diese Erfahrung bleibt mit bis bis jetzt noch als ganz besondere in Erinnerung! Da mein Geburtstag auf einen Schultag fiel, habe ich morgens mit meiner Familie aus Deutschland, die mir auch ein Paket geschickt hatte, telefoniert. Später in der Schule haben alle für mich gesungen und ich muss sagen, es war schon einer meiner besten Schultage! Danach bin ich mit der einzigen Austauschschülerin aus meiner Schule zu mir nach Hause gegangen, wo wir zusammen Mittag und im Anschluss noch einen „Napolitana“, wie die Schoko-Croissants hier genannt werden, gegessen haben. Danach ging es auch schon weiter mit Kuchenessen mit drei weiteren Freundinnen. In unserem Lieblingscafé haben wir uns einen schönen Nachmittag gemacht und ich bin anschließend noch mit meiner besten Freundin von hier, die ich durch meine Hockeymannschaft kennengelernt habe, durch die Straßen geschlendert. Bevor ich mit meiner Gastmutter essen gegangen bin, habe ich noch ein zwei Telefonate von Deutschland entgegen genommen und ich muss sagen bis auf einen kurzen Moment, in dem ich mal kurz etwas emotionaler wurde:), habe ich meinen Geburtstag hier wirklich wunderbar verbracht! Denn nachdem ich nach Hause kam, hatte meine Gatsmutter auch noch eine Überraschung für mich vorbereitete und nicht zu vergessen auch noch ein Paella-Essen am nächsten Wochenende für mich organisiert.

Im November bin ich außerdem mit meiner Hockeymannschaft für zwei Spiele nach Barcelona gefahren. Diese Erfahrung war auch einmalig und als wir Abends noch im Hotel zusammen saßen, hätte es mir gar nicht besser gehen können. Generell hab eich ein unglaubliches Glück mit dieser Mannschaft hier und ich kann nur jedem empfehlen, sich im Ausland einen Verein, Club oder Musikgruppe zu suchen, denn mit den Mädels, die ich dort kennengelernt habe, hatte ich bisher wirklich einer meiner besten Zeiten hier! Dieser Mannschaft beizutreten war wirklich die beste Entscheidung überhaupt.

Jetzt bin ich natürlich auch schon so lange hier, dass ich mittlerweile ziemlich viele Seiten vom spanischen Leben kennengelernt habe und Unterschiede oder Gemeinsamkeiten erkennen konnte. Grundsätzlich kann man zum Beispiel gerade ein der Schule viele Unterschiede feststellen, auch wenn Spanien und Deutschland ja gar nicht so weit entfernt sind. Natürlich sind auch die Essensgewohnheiten oder der Zeitplan eines Spaniers sehr unterschiedlich. Für mich sind diese Unterschiede aber vor allem sehr interessant zu sehen. Einige Sachen, wie zum Beispiel „la vida de la calle“ also das Leben auf der Straße hier, dass einfach das meiste nicht drinnen, sondern eben draußen passiert, ist unglaublich schön. Aber im allgemeinen kann man oft nicht sagen, dass das eine hier besser oder schlechter ist, einfach unterschiedlich. Ich, die jetzt jedoch beide Seiten kennt, konnte mich schon von der einen oder anderen Gewohnheit von hier überzeugen lassen, oder auch froh sein, dass das ein oder andere in Deutschland anders ist :)

Als letzten Punkt von diesem Erfahrungsbericht möchte ich noch kurz die Weihnachtszeit ansprechen, in der sich auch die ein oder andere Sache sehr unterschied, von dem was ich gewohnt war. Festzuhalten ist auf jeden Fall, dass wir in Deutschland wirklich sehr viele auch sehr schöne Traditionen gerade in der Weihnachtszeit haben, denn wie ich festgestellt habe, gibt es hier gar nicht sooo viele. Von der Adventskalender Tradition konnte ich meine Gastmutter auf jeden Fall überzeugen, sowie auch vom Adventskranz, den es nämlich eigentlich hier nicht gibt. Auch die Nikolaus Tradition ist hier unbekannt. Jedoch war ich positiv von meiner Schule überrascht, die einen Wettbewerb gestartet hat, wer die schönste Klassentür dekoriert, gewinnt ein Weihnachtsfrühstück, das hatte ich so noch nie erlebt, noch besser, dass meine Klasse sogar gewonnen hat! Eine wichtige Tradition hier aus Spanien ist aber ja natürlich die spanische Weihnachtslotterie „El Gordo“, bei der am 22.Dezember die Gewinner gezogen werden. Die Ziehung wurde sogar bei mir in der Schule live auf Fernsehern übertragen! Insgesamt wurde meine Schule aus meiner Erfahrung auch mehr als die Deutsche dekoriert und auch in Valencia wurden überall Lichter aufgehängt, gerade an Weihnachten war es super schön Abends dort durch die Straßen zu gehen! Einer der großen Unterschiede an Weihnachten ist jedoch, dass hier nicht am 24. Dezember „Weihnachten“ mit Geschenken und großem Essen, sondern jedoch der 6.Januar „Los Reyes“, also der Tag der Heiligen Drei Könige, sowie unser „Weihnachten“ gefeiert wird. Natürlich war der 24. deswegen ein bisschen anders als sonst für mich, aber dafür kommt jetzt erst noch das „richtige Weihnachten“ für mich :)

Abschließen kann ich nur sagen, dass diese fast 4 Monate einfach eine meiner schönsten Monate überhaupt waren und ich unfassbar dankbar für all meine Erlebnisse bin, die ich bisher hatte!