Teilstipendiatin 2018/2019 - Nova Scotia

Wie gesagt die Zeit fliegt vorbei. Nun ist die Hälfte meines Auslandsjahres schon um und in ein paar Monaten geht es wieder zurück nach Hause. Viele meiner Freunde gehen leider jetzt schon zurück nach Hause, da sie nur für ein halbes Jahr blieben. Das ist natürlich sehr traurig, wenn auf einmal zehn Leute aus deiner Freundesclique nicht mehr da sind und du weißt nicht, ob du sie jemals wieder siehst... Aber es ruft auch viele schöne Erinnerungen hervor, die ich gerne mit euch teilen möchte.

Ausflüge mit den Internationals

Einer der schönsten aber gleichzeitig auch gruseligsten Ausflüge war der Trip zum „Haunted Cornmaze“. Es war ein riesen Horrormaisfeld. Ein Labyrinth, wo Leute mit Kettensägen hinter dir herrennen und Horrorclowns dir zulächeln. Es war wirklich gruselig aber auch sehr lustig.

Leider regnete es die ganze Zeit und als wir aus dem Labyrinth herausfanden, waren meine Schuhe ruiniert. Trotzdem eine schöne Erinnerung!
Im November waren wir auf einer Pumpkin Regatta, wo Leute riesige Kürbisse aushöhlen, sehr schön bemalen und dekorieren und dann in den Kürbissen über einen See paddeln.
Es war ziemlich lustig, wenn auch etwas kalt für einige, denn nicht alle Kürbisse blieben über Wasser und Mitte November in einem See schwimmen gehen kann ziemlich kalt werden...;-)
Apropos „kalt“, in den fünf Monaten hatten wir schon mindestens fünf sogenannte Snowdays (Tage, an denen man zuhause bleibt, weil die Straßen zu glitschig sind und die Schulbusse nicht drauf fahren können). Das Wetter hier in Kanada ist echt verrückt! Man kann an einem Tag 30cm Schnee bekommen und nach zwei Tagen ist alles wieder weggetaut! 

Erlebnisse mit der Gastfamilie

Mit meiner Gastfamilie machen wir natürlich auch viele Ausflüge. Ich glaube, mein schönster Ausflug war Peggy’s Cove. Ein winziges Dorf am Meer mit einem Leuchtturm auf einer Klippe und einem wunderschönen Ausblick. Es war wirklich zauberhaft und wenn ihr nach Nova Scotia kommt müsst ihr unbedingt dorthin gehen, denn es ist eine der besten Attraktionen auf dieser Insel!
Ein weiteres „Must See!“ ist die Sugar Moon Farm. Ein Restaurant, in dem alles mit selbstgemachtem Ahornsirup gekocht wird und nach dem Essen kann man auf eine Tour gehen und sehen, wie Ahornsirup hergestellt wird. Sehr interessant und sehr lecker ;-).
Giulia (meine Gastschwester aus Italien) war zum ersten Mal Schlittenfahren (sie hatte zuvor noch nie Schnee gesehen) und Schlittschuhlaufen und unser Gastvater band zwei Schlitten an seinen Rasenmäher (die Rasenmäher hier in Kanada sind riesig, fast wie ein Trecker) und zog uns durch den Schnee. Bei jeder scharfen Kurve fielen wir vom Schlitten in den Schnee, aber es war sehr lustig.
Leider holte ich mir eine Mittelohrentzündung, was ziemlich wehtun kann.

Feiertage

Die Weihnachtszeit mit meiner Gastfamilie war wunderschön!
Man geht auf Paraden (meine Schule war auf einer Parade mit dabei und weil wir am meisten Schüler hatten, die laut Weihnachtslieder sangen, haben wir eine große Pizzaparty gewonnen), schaut sich Weihnachtskonzerte an, geht Weihnachtsshoppen (all die Geschäfte sind weihnachtlich geschmückt und die Angestellten tragen Kostüme) und fällt sich einen Weihnachtsbaum im Wald.
Jedes Jahr schmeißt meine Gastfamilie eine große Weihnachtsparty, auf der es super viel Essen gibt und wenn alle voll sind, setzt sich jemand ans Klavier und alle musizieren zusammen.
An Weihnachten (hier der 25. Dezember) packen alle ihrer Geschenke am Morgen aus und dann bleibt man den gesamten Tag im Schlafanzug und spielt mit seinen neuen Geschenken. Und am nächsten Tag (hier nennen sie es Boxing Day, weil man die ganzen Essensreste in Boxen packen und irgendwo verstauen muss) gibt es nochmal ein riesen Familienessen, das eigentlich genauso ist wie Thanksgiving. Super lecker und nach dem Essen tut einem der Bauch weh und man fühlt sich als würde man gleich platzen!
Silvester verbrachte ich nicht mit meiner Gastfamilie, sondern mit Freunden. Alle brachten selbstgemachtes, traditionelles Essen aus ihrem Land mit und ich fand heraus, dass brasilianisches Essen richtig lecker ist!
Aber Dezember war nicht nur der Monat von Weihnachten und Silvester. Drei Freundinnen hatten Geburtstag und wir schmissen ihnen eine große Überraschungsparty mit Karaoke, einstudierten Tänzen und viel Essen.

Und die Schule ist immer noch genauso schön uns entspannt wie am Anfang. (Das liegt natürlich auch an meinen einfachen Kursen...Ich habe Kochen, Sport, Yoga und Englisch. Das war‘s und vor ein paar Tagen waren wir auf einem Yoga Trip. Wir machten eine Wanderung durch einen Wald und gleich am Anfang flog ein riesen Adler über unsere Köpfe hinweg! Es war wunderschön: Zugefrorene Wasserfälle und Flüsse, Bäume mit Schnee bedeckt und weil wir sehr leise waren konnten wir auch ein paar Eulen schreien hören!

Es war ein wunderschönes halbes Jahr mit vielen tollen Erlebnissen und ich freue mich schon auf die nächsten fünf Monate, denn ich weiß, dass sie mir genauso viel Spaß und Freude bringen werden!