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Erfahrungsberichte USA

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Teil einer großen Familie in Maine

Internatsprogramm - Lincoln Academy, Maine

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Mein Auslandsjahr ist nicht wie die meisten anderen. Ich bin zwar auch in den USA, allerdings lebe ich nicht in einer Gastfamilie, sondern in einem Wohnheim auf dem Campus meiner Schule. Ich wollte ursprünglich ebenfalls mit einer Gastfamilie zusammenleben, allerdings gab es hier aufgrund von Corona Änderungen und so wurde mir meine aktuelle Schule als Option vorgeschlagen. Am Anfang war ich mir nicht sicher, ob das tatsächlich das ist, was ich wollte, da mir die Erfahrung mit der Gastfamilie komplett fehlen würde, allerdings würde ich dann ein anderes einzigartiges Erlebnis haben können: mit Jugendlichen meines Alters zusammenleben, Teil einer großen Familie sein und mit meinen Freunden und Mitbewohnern so viel Zeit verbringen, egal wann und egal wie lange. Ich würde nicht daran gebunden sein, wann der letzte Zug fährt oder ob mich jemand abholen kann, wie es in Deutschland war. Ich bin letztendlich auf der Lincoln Academy in Maine. Zur Schule selbst: Der Campus ist riesig.

Es gibt mehrere verschiedene Sportfelder, neben dem Haupthaus noch ein Wissenschaftsschulhaus, ein Häuschen für Theater und Musik und noch andere. Die Schule liegt auf einem kleinen Hügel und man braucht circa 3 bis 5 Minuten zu Fuß in die kleine, wunderschöne Stadt New Castle. Diese ist mit einer Brücke direkt angebunden an die nächste Stadt Damariscotta. Es gibt eine Art See, Shops und Cafes.

Mein Flug war super spontan. Freitag Nachmittag bekam ich meine Flugtickets und am Samstag morgen bin ich ins Flugzeug gestiegen. Als ich dann im Flugzeug saß, kam mir die Erkenntnis, dass ich ja nun erstmal für eine Zeit lang nicht mehr hier sein werde und dass ich meine Familie und Freunde nicht mehr sehen werde. Doch der Moment der Trauer war so schnell vorbei, wie er gekommen war, und er wich eher ein Gefühl der Vorfreude und der Abenteuerlust.
hico exp evad02Der Flug und der Umstieg in Chicago nach Portland verliefen auch ohne große Probleme. Als ich dann in Portland gelandet bin, wurde ich von einer netten alten Dame, die in meinem Wohnheim arbeitet, abgeholt. Dann sind wir bisschen durch die Stadt gefahren und an einem Hotel ausgestiegen, um dort in der Lobby etwas zu trinken und darauf zu warten, dass die andere Austauschschülerin, Agata aus Italien, ebenfalls landet, damit wir dann zusammen zum circa einstündig entfernten Campus fahren können.
Als wir dann zu dritt am Campus ankamen wurden wir bereits von unserem Ansprechpartner erwartet. Er zeigte uns dann nur kurz die Eingangshalle und führte uns dann zu unseren Zimmern. Auf unserem Stockwerk wurden wir schon ganz herzlich und mit offenen Armen von den anderen Mädchen begrüßt. Wir haben uns allerdings nur kurz vorgestellt und sind dann schlafen gegangen, immerhin war es zu diesem Zeitpunkt schon circa zwei Uhr morgens.
Am Tag danach ist nicht besonders viel passiert: Ich habe meinen Koffer ausgepackt, hab die anderen Bewohner kennengelernt und das restliche Wohnheim angeschaut. Am Montag danach habe ich dann meine Fächer gewählt. Ich habe jeden Tag 4 Stunden, die jeweils 70 min dauern, die Schule beginnt um 8 Uhr und endet um 14:40 Uhr, außer Mittwoch da haben wir Early Release Day, mit Schulende um 13:55 Uhr. hico exp evad03Als Fächer habe ich Englisch und World History natürlich, dann noch Geometry, Science, Wirtschaft und drei Stunden Study Hall (eine Art freies Arbeiten, bei dem jeder individuell für sich selbst seine Sachen machen kann). Allerdings musst du wissen, dass das Schuljahr hier in drei Trimester aufgeteilt ist und in jeweils A und B Tage. Das sind meine Fächer für das erste Trimester. In dem folgenden Trimester werde ich dann statt Study Hall, Ceramics, Fitness&Wealth, und Welness haben. Außerdem gibt es bei uns an der Schule jeden Tag 20 Min Advisor, wo du machen kannst was du willst: von Puzzlen über Spiele am Laptop über Hausaufgaben. Zusätzlich haben wir Montag, Dienstag und Donnerstag 45 Min Focused learning block, bei dem man außerschulische Aktivitäten macht und es keine Noten gibt. Da hab ich zum Beispiel Drawing, Mindfulness und Gym Rotation.
Am Dienstag war dann mein erster Schultag, und ich war tatsächlich nicht ganz so aufgeregt, wie ich im Voraus dachte. Die Leute, die ich schon aus dem Wohnheim kannte, haben mir geholfen, die Klassen zu finden. Ich bin dann in jeder Klasse zum Lehrer gegangen und habe gesagt, dass ich neu bin (da ich 3 Wochen nach Beginn des Schuljahres erst gekommen bin). Alle Lehrer, die ich habe, waren sehr freundlich und haben mir auch gesagt, dass es in Ordnung ist, wenn ich mein Übersetzer verwende und sie haben mich die ersten paar Wochen extra nur aufgerufen, wenn ich mich gemeldet habe und waren auch verständnisvoll, wenn ich etwas nicht wusste oder verstand. hico exp evad04Insgesamt bin ich nun schon ziemlich genau fünf Wochen hier und ich fühle mich hier super wohl. Das Essen ist nicht so ungesund, wie jeder gesagt hat. Es ist nicht gesünder als in Deutschland, aber auf jeden Fall nicht viel ungesünder. Mit den Leuten und vor allem mit ein paar der Mädchen aus dem Wohnheim, verstehe ich mich super gut. Und es hört sich vielleicht ein bisschen komisch an, aber ich habe mich wirklich schon nach den ersten paar Tagen hier wie ein Teil einer großen Familie gefühlt.
An den Wochenenden haben wir bisher immer Ausflüge gemacht: Wir waren Waterraften, was so unendlich viel Spaß gemacht hat und uns alle mehr zusammengeschweißt hat. Wir waren auf einer Insel und in Städten direkt am Wasser, ein bisschen entfernt von New Castle. Wir waren schon im Kino und Schlittschuhlaufen. Wir waren schon in Thrift Shops shoppen und in einem Kletterpark, genauso wie in einem Halloween-Rollercoaster-Park. Außerdem habe ich schon Soccer Games angeschaut und an Halloween sind ich und meine Freunde für „Trick or Treat“ durch die Straßen gelaufen.
Ich bin erst einen Monat hier und habe schon so viel erlebt und dafür bin ich unendlich dankbar. Dankbar, für die Unterstützung von HiCo und das Verständnis meiner Eltern und Geschwister. Vielen Dank!
Eva 


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