Teilstipendiat 2019/2020 - Nova Scotia

Halloween

Halloween ist ein großes Fest hier in Kanada, zumindest in meiner Region. Erstmals gehört von dem Halloween Fest, habe ich direkt als ich hier eintraf und am Hotel eingecheckt habe. Dort waren einige von der Organisation NSISP die hier alles organisiert- und uns über einige Dinge erzählt haben, unter anderem auch Halloween. Anscheinend ist es ein Fest für groß und klein und viele gehen raus auf die Straßen. Als Halloween näher rückte, haben mich meine Freunde gefragt ob ich mit ihnen raus gehen würde. Ich habe zugestimmt, da das letzte Mal schon einige Jahre her ist seitdem ich für Halloween draußen war. An Halloween dann hat es geregnet, wir sind aber trotzdem raus. Überall sind Beleuchtungen und Gruselfiguren in den Gärten und wenn ein licht an der Tür geleuchtet hat, gab es dort Süßes. Nach drei Stunden waren wir vollkommen durchnässt, aber zufrieden und in bester Stimmung mit einem großen Sack voller Süßigkeiten. Ich war als Hotdog verkleidet.

Weihnachten/Neujahr

Weihnachten wird hier ebenso wie in Deutschland gefeiert, nur hier leuchtet es überall. Einen Monat bevor Weihnachten startet, am ersten Advent, schmücken alle ihr Haus und ihre Gärten. Das ist eigentlich auch der große Unterschied zwischen dem deutschen und kanadischen Weihnachtsfest. Hier stellt wirklich jeder Weihnachtsdekoration in den Garten. Wenn man dann abends noch unterwegs ist, leuchtet uns blinkt es überall. Wenn man dagegen in Deutschland unterwegs ist muss man erst ins Haus gehen, um zu erkennen dass Weihnachten naht. Außerdem, ich weiß zwar nicht wie die das in größeren Städten machen, aber hier auf dem Land geht man nicht zu einem Laden, sondern in den Wald, um einen Weihnachtsbaum zu besorgen. Am ersten Advent haben wir dann auch unsere Weihnachtsdeko, mit einem Tannenbaum und vielen Kleinigkeiten aufgebaut und danach hatte ich dann auch schon richtig Weihnachtsstimmung, es haben nur noch die Plätzchen gefehlt. Außerdem gab es am 1. Dezember eine Santa Claus Parade an der jeder der wollte seinen eigenen Wagen gestalten konnte. Ich hatte auch fast das Vergnügen einen Wagen gestalten zu dürfen, allerdings war es dann so kalt und hat geschneit, sodass meine Gastmutter das abgesagt hat. Das war zwar schade, aber die Parade dann anzuschauen und danach eine heiße Schokolade im Feuerwehrgebäude zu trinken hat mir dann völlig ausgereicht. Dann waren noch die letzten Schultage an denen wir im Unterricht nur Weihnachtsfilme angeschaut und Spiele gespielt haben. Als wir dann in die zweiwöchigen Weihnachtsferien gestartet sind, gab's auch Plätzchen im Haus und alles war bereit für Weihnachten.

Am 25. Dezember gab es dann Geschenken. Ich hatte welche für meinen Gastbruder Tony besorgt und natürlich auch für Pamela, aber die beiden waren auch nicht untätig. Erst gab es Frühstück, einen Eier-Speck-Toast Auflauf, das war eine interessante Kombi, aber geschmeckt hat es wirklich gut. Dann ging es ans Auspacken. Wir haben eins nach dem anderen geöffnet und viel geredet. Jetzt bin ich im stolzen Besitz einer kanadischen Mütze und ein paar anderer Sachen. Wir haben Weihnachten dann mit einem Christmas-Dinner abgeschlossen, das aus Turkey und Beilagen bestand. Nach sieben weiteren Tagen war dann Silvester, allerdings ohne Feuerwerk. Hier wird Silvester nämlich nicht so groß gefeiert wie in Deutschland. Für ein Feuerwerk muss man in eine große Stadt fahren, da man hier nicht wie in Deutschland einfach so Böller kaufen kann.

Winter

Weiße Landschaft und Temperaturen bis 20 Grad unter dem Gefrierpunkt, so sieht der Winter hier aus. Das erste Mal geschneit hat es am 13. November mit ein paar Flocken. Ende Dezember fing es dann an richtig kalt zu werden, -15 Grad und dann vielleicht noch ein Schneesturm dazu. Das ist eigentlich auch ganz lustig, in Deutschland kriegt man im Sommer Schule frei weil es zu heiß ist, hier kriegt man Schule frei, wenn zu viel Schnee fällt. Bei mir ist die Schule deswegen schon sechs Mal ausgefallen. Von Zeit zu Zeit sind dann auch die Seen und Teiche zugefroren, sodass man darauf Schlittschuhlaufen gehen konnte und es lag genug Schnee zum Skifahren. Als genug Schnee lag, haben ich und Tony einen Schneeman gebaut, das interessante ist, es war sein erster überhaupt. Ich habe noch nie darüber nachgedacht, aber in Vietnam fällt ja kein Schnee und im Winter ist es dort auch 30 Grad warm. Durch Tony habe ich jetzt auch noch einen kleinen Einblick in seine Kultur bekommen und das war sehr interessant. Ich habe zum Beispiel sein erstes Weihnachten mit ihm gefeiert, als ich hierher kam habe ich gedacht, mal sehen wie die Kanadier so sind und ihre Kultur, und dann bin ich gleich noch in die vietnamesische reingestolpert. Jetzt bin ich auch noch ein Experte über asiatische Geschichte und ihrer Feiertage, nur durch ein Auslandsjahr in Kanada.

Clubs und Sportarten

Hier in Kanada gibt es viele Sportarten, allerdings läuft das hier anders ab. Fast alle Teams die es hier gibt sind Schulteams und jedes Team wird normalerweise von drei Stufen geformt. In meinem Fall waren das Klasse 10, 11 und 12. Dann ebenfalls anders ist, dass jede Sportart nur für knapp zwei Monate dran ist, bis man zum nächsten Sport wechselt. Als ich erstmals hier ankam war die Fußballsaison, also habe ich mich im Schulteam angemeldet. Dann musste ich (das ist allerdings von Schule zu Schule unterschiedlich) eine Gebühr bezahlen um die Reisekosten mit dem Bus zu decken.

Als nächstes ist hier die Basketballsaison für knapp drei Monate von November bis Mitte Februar. Basketball ist hier würde ich mal behaupten eine der beliebtesten Sportarten, und wird von fast jedem gespielt. Mit dem Basketballteam bin ich auch einige Male zu Turnieren gefahren, einmal auch mit Übernachtung. Mir macht es immer Spaß Sport zu machen und durch das Sportteam habe ich, als ich die ersten Male beim Training aufgetaucht bin viele Freunde gefunden und letztendlich kenne ich fast alle von Klasse neun bis zwölf durch Sport.

Gerade ist auch Schlittschuhlaufzeit, und viele aus meiner Klasse gehen auch Schlittschuhlaufen auf dem kleinen See nebenan. Genauso ein Wintersport ist Ski fahren, nicht weit entfernt von hier ist eine Skipiste und für dreißig Dollar bietet die Schule von Zeit zu Zeit auch an dorthin zu gehen. Dann bald fängt die Badminton- und Tischtennis Saison an, gefolgt von Softball (ähnlich wie Baseball) und Track and Field, das ist Leichtathletik.