Schuljahr 2012/2013 - Langley School District, BC


riccarda01Ich bin nun schon fast 3 Monate hier in Kanada und dennoch fühlt es sich an wie gestern, dass ich angekommen bin. Ich weiß noch genau, wie ich mich von meiner Familie am Flughafen verabschiedet habe und ehrlich gesagt gar nicht realisiert habe, dass ich jetzt endlich den Flieger nach Vancouver nehme und jetzt endlich meinen fünfmonatigen Auslands Aufenthalt antrete. Der fast 9stündige Flug war wirklich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Freude, Angst, Glück, Unsicherheit, Neugierde, Nachdenklichkeit, Zuversicht.

Fragen wie: Wie ist die Familie? Wird sie mich mögen? Werde ich schnell Freunde finden? Bin ich wirklich bereit für diesen großen Schritt?...gingen mir durch den Kopf. Aber nachdem ich gelandet bin und ich einige Minuten später meine Gastfamilie das aller erste Mal kennen gelernt habe, waren alle Zweifel wie weggeblasen. Alle behandeln mich entweder wie ihre Schwester oder ihre Tochter, sie sind immer für mich da und geben mir das Gefühl Teil dieser wunderbaren Familie zu sein. Ich habe zwei Gastgeschwister (15 und 17) und glücklicherweise habe ich auch noch zwei weitere "Schwestern" (Gastkinder), die aus Brasilien (17) und China (18) kommen. Das hat mir das Freunde finden noch viel einfacher gemacht. Ich habe jetzt schon alle total ins Herz geschlossen. Wir alle gehen auf die Walnut Grove Secondary School in Langley. 2000 Schüler gehen hier zu Schule. Der größte Unterschied von der High School hier und dem Gymnasium in Deutschland ist, dass das hier wirklich ein Zuckerschlecken ist. Ich muss mich für keines meiner Fächer wirklich vorbereiten. Ich habe ich 8 Schulfächer Italian, Social Studies, Science, English, ESL, Pre-Calculus 11 (Mathe), PE und Foods.

riccarda02Schule macht hier wirklich Spaß, denn zu den Lehren hat man ein eher freundschaftliches Verhältnis und der Unterricht wird fast immer spannend und abwechslungsreich gestaltet. Und auch wenn ich hier fast nichts lernen muss, kann ich dennoch schon was wichtiges mitnehmen, denn hier wird eher Wert auf PowerPoint Präsentationen, Booklets erstellen oder Projekte über ein bestimmtes Thema gelegt und dass habe ich in meiner Deutschen Schule nie wirklich anwenden müssen. Was mir auch aufgefallen ist ist, dass die Schüler viel mehr in die Schule durch die zahlreichen „Clubs" integriert sind.

Seit 2 Monaten spiele ich mit voller Leidenschaft Rugby an unsere Schule. „Hat sie jetzt wirklich Rugby gesagt?" Denken sich jetzt bestimmt einige, aber ja ich spiele Rugby und das mit voller Leidenschaft. Eine meine Freundinnen hier hat mich überredet mal beim Training mit zumachen und nach dem ersten Probe-Spiel habe ich gewusst, ohne Rugby geht gar nichts. Es macht einfach so viel Spaß durch den Schlamm zu rutschen, um sein Leben zu rennen und andere Leute zu „tacklen". Ahhh wie ich es liebe! Was aber noch viel wichtiger ist, ist mein Team. Die Leute, die ich hier kennen gelernt habe sind einfach großartig. Untereinander verstehen wir uns alle wirklich super und das hat bestimmt sehr geholfen solch einen guten „Team-Sprit" zu entwickeln wie wir ihn haben. Wir helfen, unterstützen und feuern uns gegenseitig an. Zwar sind 4mal die Woche Training im Regen manchmal wirklich nicht einfach, aber jedes mal wenn ich dann wieder auf dem Spielfeld stehe weiß ich, dass es sich alles lohnt. Zusammen mit meinem Team hatte ich schon zwei Turniere. Einriccarda03mal ein Wochenende lang auf Vancouver Island in Cowichan, wo ich meinen aller ersten Try (vergleichbar mit Tor) gemacht habe und das zweite war auch über 2 Tage lang, diesmal aber ohne Übernachtung. Außerdem waren das die „Provincial High School 7`s", nur die besten Teams von ganz BC durften hier antreten. Man war ich stolz, als ich erfahren habe, dass ich mit fahren darf :) Um Unklarheiten zu klären: Also normalerweise stehen 15 Spieler auf dem Feld. Die vorderen 8 Personen bilden die fordere Reihe („Forwards") und 7 weitere sind die so genannten „Backs". Die Forwards sind meistens die etwas kräftigeren und stärkeren Personen, wohin gegen die Backs schnell sein und gut passen können müssen. Bei den 7`s Games spielen nur 7 Personen, die einen guten Lauf und viel Kondition haben. Diese Version des Rugbys ist meistens schneller und intensiver. Mittlerweile habe ich schon ganze 6 Trys für mein Team erzielt. Durch das Rugby spielen habe ich auch viele meiner Freunde kennengelernt, mit denen ich oft Movie Nights, BBQs oder Spa Days habe oder backe, einen Café in Tim Hortons trinken oder schwimmen gehe. Wir finden immer etwas, was am Ende einfach nur super lustig ist. Während den Spring Breakes konnte ich außerdem einige Sehenswürdigkeiten entdecken. Mit meiner chinesischen Gastschwester bin ich einige male durch Vancouver gelaufen und wir habe viele tolle Ecken dieser wirklich atemberaubenden Stadt gesehen. Meine Gastfamilie hat mich außerdem zu einigen schönen Plätzen geführt.

Bis jetzt kann ich nur sagen, ich lebe hier einen Traum und ich hoffe, dass ich so schnell nicht aufwache.

Eure Ricci

riccarda04

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