Schuljahr 2021/2022 - Classic Programm, Newfoundland & Labrador


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In meinen zwei letzten Monaten in Kanada habe ich noch Einiges erlebt. Vor allem Weihnachten einmal anders zu erleben war sehr interessant. Am Weihnachtsabend ist es bei meiner Gastfamilie Tradition einen Weihnachtsfilm anzuschauen und dann die „Stockings“, also die Strümpfe an den Kamin zu hängen. Die Geschenke werden hier, wie in den USA, erst am Weihnachtsmorgen, also dem 25. Dezember, geöffnet. Unter dem Baum war gar kein Platz mehr, so viele Geschenke haben meine Gastschwestern und ich bekommen und verschenkt.

Danach ist die ganze Familie zum Brunch zu uns nach Hause gekommen. Es gab typische neufundländische Wurst, Toast, Ei, Speck und noch ganz viel mehr, alles hat sehr lecker geschmeckt. Bis zum Abendessen war es eher ruhig, wir haben noch einen Weihnachtsfilm geschaut und dann gegen fünf Uhr sind wir zur Tante gefahren. hico exp miral302Dort gab es „Jigg’s Dinner“, ein Festessen typisch für Newfoundland, mit Kartoffeln, Kraut, Karotten, gesalzenem Rindfleisch und natürlich Truthahn. Es hat wieder mal köstlich geschmeckt und den restlichen Abend haben wir mit der Familie dort verbracht.
Nach Weihnachten ist mir dann immer bewusster geworden, wie wenig Zeit ich hier nur mehr habe. Leider mussten wir dann durch Corona ins Distance-Learning, aber nur für drei Wochen. Jedoch bedeutete das dann auch, dass ich leider nur mehr eine „normale“ Schulwoche hatte, da ich an diesem Wochenende schon meine Heimreise antreten musste. Mein letzter Schultag war ziemlich traurig. Ich habe mich von allen meinen Freunden verabschiedet. Als Erinnerung habe ich dann jeden auf einer Newfoundland-Flagge unterschreiben lassen, die jetzt in meinem Zimmer hängt. Vom Direktor haben wir Austauschschüler, die nur für das erste Semester da waren, dann noch unser Zeugnis bekommen und eine Tasse mit dem Schullogo.
Als ich dann aber am selben Tag am Abend nach Hause gekommen bin, hat sich herausgestellt, dass die ganzen Tränen beim Verabschieden in der Schule umsonst waren – zuerst hat mich das Volleyballteam überrascht, um sich von mir zu verabschieden. hico exp miral304Darüber habe ich mich sehr gefreut, traurig war es aber auch wieder. Und als wäre das nicht genug, wurde ich dann auch noch von meinen Gastschwestern mit einer kleinen Abschiedsparty überrascht, sodass ich nochmal meine Freunde sehen konnte. Als ich mich dann wirklich von allen verabschieden musste, wurde es noch einmal sehr traurig. Vor allem am Flughafen, als ich mich von meiner Gastfamilie und ein paar Freunden, die mitgekommen waren, verabschieden musste, sind einige Tränen geflossen. Jedoch war es auch in gewisser Weise schön zu sehen, wie sehr man innerhalb von fünf Monaten mit Menschen, die zu Beginn völlig fremd waren, so starke Bindungen aufbauen kann. Was den Abschied auch etwas leichter gemacht hat war, dass ich schon geplant habe, mit meiner Familie nächsten Sommer wieder zurückzukommen, um alle zu besuchen :)
Und jetzt sitze ich schon wieder zu Hause und meine Zeit in Kanada ist vorbei, wobei es sich so anfühlt, als wäre ich für fünf Wochen anstatt fünf Monate dort gewesen. Zurückblickend bin ich so unfassbar glücklich, dass ich mich wirklich dazu entschieden habe, diese Reise anzutreten. Außerdem bin ich meinen Eltern und dem Hico-Team unglaublich dankbar, mir diese Chance ermöglicht zu haben. In Kanada hatte ich definitiv die besten fünf Monate meines Lebens. hico exp miral305In dieser Zeit hatte ich nicht nur unglaublich viel Spaß, sondern habe auch viel dazugelernt, bin selbständiger und selbstbewusster geworden und habe mich weiterentwickelt. Ich habe unzählige Erfahrungen gemacht, ich habe kanadisches Thanksgiving gefeiert, bin in eine Highschool gegangen, habe einen Elch gesehen, ein Wochenende auf einer Cabin auf der anderen Seite der Insel verbracht, den Sonnenaufgang über dem atlantischen Ozean beobachtet und noch so vieles mehr. Aber vor allem habe ich so unglaublich tolle Menschen kennengelernt, die mir die neufundländische Kultur nähergebracht haben und mich unglaublich herzlich in ihre Gemeinschaft aufgenommen haben. Ich habe ohne Zweifel Freunde fürs Leben und, was für mich so besonders ist, eine zweite Familie gefunden. Wenn ich jetzt gefragt werden würde, ob ich einen Auslandsaufenthalt weiterempfehlen würde und ob ich es wieder so machen würde, würde ich zu 100% mit ja antworten. So eine Erfahrung ist ganz besonders und ich denke nicht, dass man es mit etwas anderem vergleichen kann. Bevor man ein Auslandsjahr macht, kann man nicht wirklich verstehen, was es bedeutet, eine „zweite Heimat“ zu finden. Aber ich denke jeder, der so etwas erleben darf, weiß, wie besonders es ist, ein Zuhause auf einem anderen Kontinent in einer, zuvor fremden, Kultur zu haben. Diese fünf Monate werde ich für immer in Erinnerung behalten, es war definitiv ein Abenteuer, das ich für nichts in der Welt austauschen würde :)

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