Schuljahr 2021/2022 - Classic Programm, Newfoundland & Labrador

Jetzt ist es schon Mitte Dezember – das heißt mehr als die Hälft meiner Zeit hier in Kanada ist schon vergangen… Ich kann gar nicht glauben, wie schnell es vorbeigeht und möchte gar nicht daran denken, dass ich in anderthalb Monaten wieder nach Hause muss. In den letzten zwei Monaten habe ich sehr viel erlebt, unter anderem Thanksgiving.
Hier in Kanada wird Thanksgiving früher gefeiert als in den USA. Am 11. Oktober kam daher die ganze Familie zusammen und es gab ganz viel gutes Essen, natürlich auch Turkey! Ich glaube ich habe noch nie so viel gegessen wie an diesen Tag :)

Meine Gastschwester aus Spanien und ich haben Desserts aus unseren Heimatländern gemacht, ich habe einen typisch österreichischen Apfelstrudel gebacken, der sehr gut angekommen ist.
Meine Gastfamilie feiert Halloween immer sehr groß, das Highlight war dabei, neben vielen Dekorationen, definitiv unser eigenes Haunted House im Garten. Freunde und Familie haben geholfen und sich verkleidet, um uns zu erschrecken. Das war am 30. Oktober, als wir eine Halloweenparty mit unseren Freunden gemacht haben. Am 31. Oktober waren meine Gastschwestern, ein paar unserer Freunde und ich diejenigen, die die Kinder erschreckt haben, deshalb sind wir nicht trick-or-treating gegangen, wir hatten aber trotzdem sehr viel Spaß!
Die Schule und mein Alltag hier fühlen sich schon völlig normal an. Mein Schultag startet um 8:55 und endet um 14:50. Pro Tag habe ich fünf Stunden, mit einer 15 Minuten Pause und dann 50 Minuten Lunch. An den Nachmittagen bin ich meistens sehr beschäftigt. Entweder treffe ich mich mit Freunden, unternehme etwas mit meiner Gastfamilie oder habe Training. Ich bin sowohl im Volleyballteam meiner Schule als auch im Rugby- und Indoorsoccerteam. Ich bin sehr froh diesen Sportteams beigetreten zu sein, da es eine gute Möglichkeit ist, neue Leute kennenzulernen und auch um viel neues zu erleben, wenn man zum Beispiel an Turnieren teilnimmt. Mit der Volleyballmannschaft beispielsweise sind wir über Nacht in einem anderen Ort geblieben und haben dort ein Turnier gehabt, das hat sehr viel Spaß gemacht.
Ein weiteres besonderes Ereignis war ein Camp, das von der Organisation hier vor Ort organisiert wurde. Gemeinsam mit ungefähr 20 anderen Austauschschülern haben wir eine Nacht in einer Art Ferienhaus verbracht. Wir haben Spiele gespielt, Karaoke gesungen und ein Lagerfeuer gemacht. Das Highlight war aber definitiv die „Screech-in Zeremonie“, eine Zeremonie, durch die man zu einem offiziellen „Newfie“ wird, wie man die Menschen hier in Newfoundland nennt. Diese durchläuft mehrere Schritte, in unserem Fall geleitet von einem Fischer. Man beginnt damit, traditionelles Essen zu kosten, wie zum Beispiel purity Candy, hartes Brot oder Baloney, das ist eine Art Wurst. Anschließend würde man neufundländischen Screech-Rum trinken, wir hatten Corn-Sirup stattdessen. Danach mussten wir den Satz „Long may yer big jib draw“ (= „Mögen deine Segel immer Wind bekommen“) sagen, natürlich im neufundländischen Dialekt, an den man sich erstmal gewöhnen muss :) Als Abschluss kommt dann das Beste – man muss einen Kabeljau-Fisch küssen! Dann erhält man eine Screech-in Urkunde und kann sich echten Neufundländer nennen. Die ganze Zeremonie ist vor allem sehr spaßig, so wie die meisten Newfies sind. Das ist auch einer der Gründe, wieso es mir hier so sehr gefällt, alles wird mit Humor genommen und ist meistens viel entspannter.
Letzte Woche gab es dann endlich wieder Schnee und am Donnerstag sogar so viel, dass wir einen Snowday hatten, das heißt wir hatten keine Schule. Stattdessen haben wir den ganzen Tag zu Hause verbracht, Weihnachtsfilme geschaut und ein Lebkuchenhaus dekoriert.
Meine Gastfamilie und ich sind auch schon voll in Weihnachtsstimmung und unser ganzes Haus ist dekoriert, sowohl innen als auch außen. Ich bin schon gespannt wie sich Weihnachten hier von zuhause unterscheiden wird und freue mich sehr auf meine verbleibende Zeit hier!!