Teilstipendiatin 2020/2021 - Medicine Hat


hico exp matildab201

Hallo,
ich bin jetzt schon etwa dreieinhalb Monate in Kanada. In den letzten zwei Monaten waren die Coronazahlen hier zum Glück nicht so hoch, sodass ich trotz der grundsätzlich erschwerten Bedingungen schon Einiges erleben konnte. Das Wetter wurde besser und ich konnte mehr Zeit mit meinen Freunden und meiner Gastfamilie im Freien verbringen.
Mein Tagesablauf ist so, dass ich unter der Woche immer erst gegen 16 Uhr nach Hause komme. Nach der Schule bin ich oft mit meinen Gastgeschwistern draußen im Garten und wir liegen in der Hängematte und reden oder spielen, bis es dann Abendbrot gibt. Hier wird grundsätzlich eher früher Abendbrot gegessen, da es mittags meistens nur kleine Snacks gibt. Nach dem Abendessen mache ich meist noch Hausaufgaben, dusche, packe meine Sachen für den nächsten Tag oder schaue Fernsehen mit meiner Gastfamilie.

Ich habe vor ein paar Wochen auch mit Leichtathletiktraining zweimal pro Woche angefangen, dazu aber später mehr.
An den Wochenenden treffe ich mich meist mit meinen Freunden und wir unternehmen verschiedene Dinge. In meiner Stadt gibt es einige schöne Cafés und süße Läden in Downtown, in denen wir schon einige Zeit verbracht haben und neue Leckereien probiert haben. Natürlich darf auch ein Besuch bei der hier bekannten Fastfoodkette “Dairy Queen” nicht fehlen, denn dort bekommt man ziemlich gutes Eis. Eine Erfahrung die ich nur jedem Austauschschüler empfehlen kann :)
hico exp matildab202Wir machen auch öfter mal Lagerfeuer an den Wochenenden und schmelzen Marshmallows über dem Feuer. Danach werden diese als Sandwich mit Schokolade und Butterkeksen gegessen, sogenannte “S'mores”. Eine Spezialität, die ich auch erst hier kennengelernt habe.
Vor ein paar Wochen war dann auch Ostern und es war ungewohnt, diesen Feiertag nicht in Deutschland mit meiner Familie zu verbringen, doch ich hatte trotzdem sehr schöne Tage. Ostersonntag haben wir morgens zusammen gefrühstückt und meine Gastmutter hat ein traditionelles Ostergebäck gebacken. Danach sind wir in unseren Garten gegangen und meine Gastgeschwister und ich haben uns gegenseitig unsere Ostereier versteckt und daraufhin gesucht. Nach der Ostereiersuche haben wir abends noch zusammen ein schönes Abendessen gegessen.
Seit einer Woche haben wir auch leider wieder Online-Unterricht, aber wenn alles nach Plan läuft, dürfen wir nach einer weiteren Woche auch wieder zur Schule gehen und darauf freue ich mich schon. Online-Unterricht ist auch in Ordnung, aber ich persönlich genieße es sehr, in die Schule zu gehen und mit den anderen Menschen zu interagieren. In diesen zwei Wochen Online-Unterricht musste ich dann auch zum zweiten Mal in Quarantäne, da ein Mitschüler aus meinen Kurs positiv auf Corona getestet wurde. Meine Gastfamilie hat mir in diesen zwei Wochen dabei geholfen, dass die Zeit nicht zu langweilig wurde. Wir haben in dieser Zeit gepuzzelt, zusammen gebacken, im Garten gespielt und Filme geschaut.
Zum Glück werde ich jetzt hier auch meine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten, was Einiges erleichtern wird.
hico exp matildab204So wie an den meisten kanadischen Schulen gibt es auch an meiner Schule verschiedene Sportteams und Clubs, an denen die Schüler nach der Schule teilnehmen können. An meiner Schule werden Football, Basketball, Volleyball, Wrestling, Leichtathlethik, Badminton, Rugby, Baseball und Softball angeboten. Coronabedingt durften diese Teams jedoch erst vor etwa einem Monat wieder anfangen, sich zu treffen und zu trainieren. Zwei meiner Freunde und ich sind vor etwa zwei Wochen dem Leichtathletik-Team beigetreten und es macht echt Spaß. Die Leute sind alle super nett und die Atmosphäre generell ist sehr angenehm und es ist eine gute Möglichkeit, nach der Schule noch weitere Leute kennenzulernen. Wir können alle Disziplinen ausprobieren, wenn wir möchten, und es ist echt schön, dass wir diese Möglichkeit bekommen haben. Wir trainieren zweimal die Woche und an diesen Tagen komme ich dann auch erst gegen 18:30 Uhr nach Hause. Meine Tage hier sind teilweise schon lang und anstrengend, weil ich auch noch dreimal in der Woche vor der Schule trainiere, aber ich genieße es sehr und möchte meine Zeit hier so gut wie möglich nutzen.
Zusätzlich sind alle Austauschschüler unserer Schule in einem International-Club. Wir sind schon alle zusammen nach der Schule bowlen gegangen und geplant war auch ein gemeinsames Paintball spielen, dieses musste aber auf Grund von verschärften Coronamaßnahmen um ein paar Wochen nach hinten verschoben werden. Auch mit meiner Gastfamilie habe ich schon einiges unternommen und auch für die letzten paar Wochen haben wir noch Einiges geplant.
So sind wir zum Beispiel vor einigen Wochen etwa 30 Minuten zur Ebene ,,Red Rock Coulee” in unserer Umgebung gefahren. Wir sind hier ein wenig gewandert und haben dabei nach Versteinerungen in den großen Felsenresten gesucht.
Außerdem haben wir an einem Highway-Cleanup teilgenommen. Hierbei sind wir morgens um 8 Uhr losgefahren und haben weitere Helfer getroffen und sind dann mit Müllbeuteln, Handschuhen und Warnwesten neben den Highways auf den Grasstreifen entlang gegangen und haben den Müll aufgesammelt. Diese Aktion findet jedes Frühjahr statt und nach getaner Arbeit gab es Donuts für alle :)
An einem anderen warmen Samstagnachmittag sind wir in einen Park in unserer Nachbarschaft gegangen und haben Baseball gespielt oder es zumindest probiert. Ich habe es zum ersten Mal probiert, aber es hat mir auf Anhieb Spaß gemacht und ich freue mich schon darauf, die nächsten Wochen öfter mal in den Park zu gehen.
An einem anderen Tag hat uns der Gastvater meiner Freundin mitgenommen und wir sind zum Schießen gefahren. Wir sind zu einer Indoor-Halle gefahren und haben dort letztendlich 1:30 Stunden verbracht und auch das war ein Erlebnis, das ich zum ersten Mal hatte und es hat mich, wie so viel andere zuvor auch schon, positiv überrascht. Einen Tipp, den ich nur jedem Austauschschüler geben kann, ist, so viel wie möglich auszuprobieren und möglichst immer ja zu sagen. Auch wenn man am Anfang erstmal weniger oder vielleicht sogar keine Lust hat, lohnt es sich auf jeden Fall immer, die Erfahrung gemacht zu haben und meistens wird man dann zusätzlich dann doch positiv überrascht. Letztendlich bin ich ja auch hier, um neue Erfahrungen zu sammeln.
Und damit bin ich am Ende meines zweiten Berichts angekommen und hoffe, dass ich in den verbleibenden Wochen auch noch Einiges erleben kann, sodass ich das nächste Mal noch mehr zu berichten habe.

hico exp matildab203

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.