Teilstipendiatin 2020/2021 - Medicine Hat


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Hallo,
Ich bin Matilda und lebe zur Zeit in der Provinz Alberta in Kanada. Die Stadt, in der ich mit meiner Gastfamilie lebe, heißt Medicine Hat, liegt im Süden der Provinz und hat etwa 60.000 Einwohner.
Ich habe die Informationen zu meiner Gastfamilie gegen Ende November erhalten und nach der erster Kontaktaufnahme stieg dann auch die Aufregung. Wir haben immer mehr Gemeinsamkeiten entdeckt und nach weiteren ausgetauschten E Mails begann die lang ersehnte Reise im Januar endlich für mich.

Ich fuhr mit meinen Vater und meinem Bruder einen Tag vor Abreise nach Frankfurt und wir übernachteten in einem Hotel. Am nächsten Morgen ging es dann um 4 Uhr an den Flughafen und ich stieg in mein Flugzeug von Frankfurt nach Amsterdam. Zum Glück musste ich nicht alleine fliegen, denn ich konnte die gesamte Reise ab Frankfurt mit einer anderen Austauschschülerin verbringen. Nach ein paar Stunden Aufenthalt am Flughafen in Amsterdam und einem Starbucks-Getränk ging es dann weiter nach Calgary. Nach etwa neun Stunden landeten wir und die Aufregung stieg noch weiter (wenn das überhaupt möglich war). Zunächst mussten wir einige Dokumente, auf Grund von Corona ausfüllen und daraufhin durch den Zoll, das Visum und einen weiteren Corona Test machen. Nach etwa einer Stunde waren wir fertig am Flughafen mit allen Dokumenten und wir wurden von unsere Localcoordinator abgeholt. Nach drei Stunden Autofahrt durch die Prärie Albertas kam ich erschöpft und glücklich bei meiner Gastfamilie an.
hico exp matildab02Alle waren super aufgeregt und mir wurden nacheinander meine vier Gastgeschwister, meine beiden Gasteltern und der Familienhund vorgestellt. Ich hab ein wenig von meiner Reise erzählt und wir haben noch zusammen Abendbrot gegessen. Aufgrund des Jetlags und der langen Reise ohne Schlaf war ich dann jedoch so müde, dass ich nur noch geduscht habe und daraufhin erschöpft in mein Bett gefallen bin. Der Jetlag hat sich aber nach wenigen Tagen schon gelegt und ich kam in den richtigen Tag-Nacht-Rhythmus.
Die ersten Tage waren dann bei mir ein wenig anders auf Grund von Corona: Ich musste erst einmal zwei Wochen in Quarantäne bleiben. Die Zeit konnte ich aber gut nutzen, um mich bei meiner Gastfamilie einzuleben und die Abläufe kennenzulernen. Durch meine Quarantäne habe ich dann auch die ersten drei Schultage verpasst, an welchen ich aber online teilnehmen konnte, da mir von meiner Schule ein Laptop gestellt wurde und ich per Videokonferenz dazu geschaltet werden konnte. An meinem ersten richtigen Schultag war ich extrem nervös und nachdem ich von meiner Gastmutter zur Schule gefahren wurde, bekam ich als erstes mein Schließfach und mir wurde die Schule gezeigt. Die ersten zwei Tage waren sehr aufregend für mich, aber alle waren super freundlich und hilfsbereit. Ich habe dann auch ziemlich schnell ein paar andere Austauschschüler kennengelernt und mich auf Anhieb super mit ihnen verstanden. Bei meinem ersten Lunch musste ich dann zum Glück auch nicht alleine sitzen. Die Zeiten für die Schule sind auch ein wenig anders, als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Meine erste Stunde beginnt um 9:40 Uhr und die Schule endet um 15:30 Uhr und ich fahre mit einem typischen, amerikanischen Schulbus nach Hause und zur Schule. Meine beiden Fächer für dieses Quarter sind Athletic Performance und Foods. Die Schule hat eine sehr gute Sportausstattung. Wir haben einen Gewichtheberaum, eine Sporthalle, eine Indoor Laufstrecke und noch Einiges mehr. Von solch einer Ausstattung kann eine Schule in Deutschland in den meisten Fällen nur träumen. Nachdem wir 40 Minuten Mittagspause haben beginnt meine zweite Stunde für den Tag. Meine beiden Fächer in diesem Quartal machen mir sehr viel Spaß und ich genieße die Abwechslung. Generell gibt es viel mehr Auswahl an Schulfächern und viele sind auch praktischer angelegt, als ich es aus Deutschland kenne. Aber auch hier gibt es Einschränkungen auf Grund von Corona. Man hat nur zwei Fächer am Tag pro Quartal statt vier Fächer am Tag pro Halbjahr. Im nächsten Quartal habe ich „Digital Arts“ und „Mathematics” gewählt und ich freue mich schon drauf, diese Fächer ausprobieren zu können.
hico exp matildab03Wegen Corona ist es nicht ganz einfach, neue Leute kennenlernen, da es auch hier noch Corona Beschränkungen gibt. Die Situation wird aber langsam besser und alle hoffen, dass die Regeln bald nochmal gelockert werden, was es bestimmt noch ein wenig einfacher macht, Leute kennenzulernen.
Nach etwa einem Monat hatte ich Geburtstag und es war ziemlich ungewohnt an diesem Tag nicht zu Hause zu sein, aber ich hatte trotzdem einen sehr schönen Tag und meine Gastfamilie hat mir einen Kuchen gebacken und mir ermöglicht, im kleinen Kreis mit Freunden zu feiern. Mein zweiter Monat ist jetzt zu Ende und ich habe trotz den etwas erschwerten Umständen schon Einiges erleben können. Letztes Wochenende bin ich mit meiner Gastfamilie zum Skifahren etwa drei Stunden in Richtung Rocky Mountains gefahren. Ich habe es extrem genossen, diesen Tag Ski fahren zu können und es war ein sehr schönes Erlebnis und eine gute Möglichkeit um meine Gastfamilie noch besser kennenlernen zu können. Außerdem war ich schon Eisfischen mit meinem Local Coordinator und anderen Austauschschülern. Auch wenn wir nichts gefangen haben, war es eine neue und interessant Erfahrung. Wir haben Löcher ins Eis gebohrt und dann beheizte Zelte aufgestellt, damit wir uns aufwärmen konnten. Der See war so tief zugefroren, dass wir mit dem Auto auf den See fahren konnten. Zusätzlich waren wir auch schon Schlittenfahren und Eislaufen in unserer Stadt. Diese Aktivitäten konnten wir machen, da es, nachdem ich ankam, enorm kalt wurde und es geschneit hat. Wir hatten für ein bis zwei Wochen Temperaturen bis zu -40 C und bei diesem Wetter ist es echt unangenehm draußen zu sein. Jetzt wo es langsam wärmer wird, ziehen viele Kanadier schon kurze Hose an, obwohl es erst 10 C sind. Grundsätzlich kann es hier auch im April nochmal richtig kalt werden und schneien.
Insgesamt fühle ich mich hier sehr wohl. Ich gehe mit meinen Freunden oft in die Mall und wenn es nicht zu kalt ist gehen wir auch spazieren. Alle Menschen sind super freundlich und zuvorkommend: es werden einem immer Türen aufgehalten, im Bus wird man jeden Morgen vom Busfahrer begrüßt, alle bedanken sich immer, helfen, wenn du ein Problem hast und dies sind nur einige Beispiele für die Freundlichkeit der Kanadier.
Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, hier leben zu dürfen und diese Erfahrungen sammeln zu können. Ich verstehe mich sehr gut mit meiner Gastfamilie und meinen Freuden und freue mich schon auf alles, was ich in den verbleibenden drei Monaten noch erleben darf..

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