Herbst-Semester 2012 - Santa Barbara City College, Kalifornien


helena01Während meines letzten Jahres am Gymnasium hatte ich immer noch keine Ahnung, was genau ich nach dem Abi machen wollte. Ich wusste nur eines: Ich wollte weg. Für mindestens ein halbes Jahr ins Ausland und dort neue Menschen kennenlernen, in eine andere Kultur eintauchen und meine Sprachkenntnisse in Englisch weiter ausbauen. Trotzdem konnte ich mich erst mal für kein Programm entscheiden. Mir war immer nur klar, was ich nicht wollte: kein Au-Pair, kein Work-and-Travel, kein FSJ. Ich wollte irgendetwas, was mir bei der

Entscheidung für mein späteres Studium in Deutschland weiterhelfen würde. Schließlich bin ich bei HiCo auf ein ganz bestimmtes Programm gestoßen, bei dem man für ein oder mehrere Semester an einem College in den USA studieren kann. Das war für mich genau das Richtige. Für das Santa Barbara City College (SBCC) in Santa Barbara nahe Los Angeles habe ich mich in erster Linie entschieden, weil dort Marketing als Major angeboten wurde und diese Fach schon vor Längerem mein Interesse geweckt hatte. Natürlich haben die Stadt selbst, die Lage am Meer und nicht zuletzt das gute Wetter auch dazu beigetragen, dass ich mich für das SBCC entschieden habe. Gebucht habe ich daraufhin erst einmal für ein Semester, HiCo hat mir von der Option erzählt, das ich auch vor Ort noch verlängern könnte, also wollte ich das einfach spontan entscheiden.

helena02Am 2. August ging es also los in Richtung USA. Auch meine Entscheidung, in einer Gastfamilie zu leben und mir nicht selber eine Wohnung zu suchen, war für mich genau die richtige. Ich bin alleine nach Santa Barbara geflogen, hatte mit meiner Gastfamilie dort aber gleich zwei netten Menschen (meine Gastmutter Carmen und meine Gastschwester Charley), die mir alles gezeigt haben und mit denen ich auch sonst einige Ausflüge unternommen habe. Die beiden haben mich sehr herzlich in ihre kleine Familie aufgenommen, Freunden vorgestellt und mich am Familienleben teilhaben lassen. So habe ich mich zusammen mit meiner Gastfamilie an Halloween verkleidet und bin dann mit den beiden losgezogen, um Süßes zu erbeuten. Auch Thanksgiving dufte ich mit Carmen und Charley und dem Rest ihrer Familie feiern, was ich wirklich toll fand. Schließlich ist das etwas traditionell Amerikanisches, was wir hier in Deutschland nicht oder zumindest nicht in dem Ausmaß feiern.

Auch wenn sich bis zu diesem Zeitpunkt alles nur positiv angehört hat: Einen kleinen Kulturschock bekommt man in den USA schon. Die Amerikaner sind in vielerlei Hinsicht anders als wir Deutschen: Viel offener und herzlicher, sie lieben es Groß (wie zum Beispiel die Supermärkte, Lebensmittel, Autos), fahren überall mit dem Auto hin und das vor allem ungesund gegessen wird, ist auch kein Klischee. Trotzdem: Es lohnt sich. Ein Aufenthalt in den USA ist eben eine gänzlich neue Erfahrung.

Eine Woche nach meiner Ankunft musste ich an der Willkommmenswoche am SBCC teilnehmen, in der man sich unter Anderem anmelden muss, aber auch in Mathe und Englisch getestet wird. In der Woche darauf muss man als internationaler Student an einem Einführungskurs teilnehmen und dann fängt auch schon der normale Collegeunterricht an. Von dem College war ich sofort hin und weg. Ich wusste zwar, dass es direkt am Meer liegt, aber es ist nochmal etwas anderes, wenn man morgens mit dem Bus bei strahlendem Sonnenschein und heißen 30°C an der Schule ankommt und man dann, kaum das man den Bus verlassen hat, einen wahnsinnigen Blick auf den Strand und das Meer hat. Es liegt wohl vor allem an dem Ausblick, dass man trotz des Studiums immer noch ein Gefühl von Urlaub hat.

helena03Als meinen Major hatte ich Marketing gewählt und mich dann für die vier Kurse Introduction to Marketing, International Marketing, Englisch und Italienisch entschieden. Warum ich die ersten drei Kurse gewählt habe, ist wohl naheliegend; für Italienisch habe ich mich deshalb entschieden, da ich im vorherigen Sommer angefangen hatte, ein bisschen Italienisch zu lernen und hier nun meine Chance sah, diese Sprachkenntnisse ein bisschen zu erweitern. Obwohl vor allem meine Marketingkurse teilweise ziemlich anstrengend und mit viel Lernerei verbunden waren, war meine Kurswahl definitiv die richtige. Ich habe unglaublich viel gelernt, sowohl fachlich also auch persönlich, denn ich hatte tolle Professoren. Besonders meine Marketingprofessorin im Kurs Introduction to Marketing hat mich nachhaltig beeindruckt. Marketing war für sie eine Herzensangelegenheit und nicht zu Letzt dank ihres tollen Unterrichts, habe ich mich nun dazu entschlossen, auch hier in Deutschland Marketing zu studieren.

Das SBCC organisiert viele Events, sei es sportlich oder kulturell. Auch das fand ich an diesem College so toll. Ich habe dort viele neue (internationale) Freunde gemacht. Dies war übrigens eine weitere Tatsache, die ich am SBCC mochte: Die fünf Monate dort habe ich, bis auf zwei Ausnahmen, nur mit internationalen Leuten verbracht. Das bietet den Vorteil, dass man wirklich von morgens bis abends nur Englisch spricht.

Auch Santa Barbara selbst ist eine tolle Stadt, mit schönen Sehenswürdigkeiten (z.B. Court House und Mission) und einem wunderschönen Strand. Außerdem scheint dort fast immer die Sonne. Mit einer vor Ort ansässigen Organisation habe ich außerdem Ausflüge nach San Francisco und Los Angeles unternommen. Und mit einer Freundin zusammen habe ich mir ein Auto gemietet, womit wir dann einen Road Trip in den Yosemite National Park gemacht haben.

Im Nachhinein kann ich nur sagen, dass sich mein Semester am College in den USA nur gelohnt hat und mir einfach richtig toll gefallen hat. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt: Meine Gastfamilie, die ich sehr ins Herz geschlossen haben und zu der ich noch regelmäßig Kontakt habe, internationale Freunde und auch sehr nette Professoren. Außerdem hat sich mein Englisch sehr verbessert, ich habe so viel gesehen und auch sonst habe ich viel gelernt. Auch über mich selber. Ich kann diesen Auslandsaufenthalt nur wärmstens weiterempfehlen.

Auch wenn ich nach fünf Monaten nun schon wieder zu Hause bin, da ich aus gesundheitlichen Gründen nicht verlängern konnte: Ich wäre gerne noch länger geblieben.

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