Schuljahr 2014/2015 - Mercyhurst Preparatory School, Pennsylvania


hico berichtannab01Mein Auslandsjahr in den Vereinigten Staaten von Amerika hat mein Leben komplett verändert: Meine Persönlichkeit, meine Sicht auf andere Kulturen und meine Weltanschauung.

Am 8. August 2014 flog ich von Frankfurt nach Erie, Pennsylvania. Als ich morgens an dem kleinsten mir bekannten Flughafen überhaupt ankam, war ich sehr überrascht mit welcher Freundlichkeit mich eine Mitarbeiterin des Internates abholte. 
Nach etwa zwei Tagen hat mich eine Tennismitspielerin sehr herzlich in ihre Familie aufgenommen, da sich mein Tennisteam auf die „Season“ (Staatsmeisterschaft) vorbereitet hat.

Am nächsten Tag war es dann endlich soweit, ich durfte mein Tennisteam kennenlernen und auch den besten und lustigsten Coach, den ich je hatte! Nach dem ersten Training fuhren wir zu meiner Familie nach Hause und machten ein großes Lagerfeuer und haben Marshmallows gegrillt.

Nach etwa zwei Wochen kam ich dann wieder zurück in das Internat und durfte meine Zimmermitbewohnerin kennenlernen. Meine Mitbewohnerin kam aus China und wir haben uns direkt sehr gut verstanden und haben dann auch immer gemeinsame Ausflüge zu Football- oder Baseballspielen gemacht.

Zu Beginn stellte die Schule eine große Herausforderung für mich dar. Es wird behauptet, dass die Mercyhurst Preparatory School die beste Privatschule des Bundesstaates Pennsylvania ist, die auch als einzigste das IB ermöglicht. Dennoch hatte ich noch nie nettere Lehrer wie in den USA kennengelernt!!! Das Arbeitsklima in der Schule war viel lockerer als man es hier zu Lande gewohnt ist. Etwas gewöhnungsbedürftig war es, dass man mit Ipads arbeiten musste und ich mich anfangs erst mit all den Programmen zurecht finden musste. Auch eine Schuluniform mussten wir jeden Tag tragen. Dafür musste man dann nicht jeden Tag überlegen, was man denn anziehen solle.

hico berichtannab02Ich wurde bereits am ersten Schultag sehr herzlich aufgenommen, und hatte sehr viele Möglichkeiten mich in der Schule zu engagieren. Das Fächerangebot an meiner Schule war riesig. Ich durfte mir von Deutschland her unbekannte Fächer wie Tonen, Klavier, Badminton und Stop Animation in den drei verschiedenen Terms wählen. Dennoch hatte ich auch all die Fächer die man in Deutschland nehmen muss wie z.B. Mathematik, Englische Literatur, Physik, Geschichte und noch viele weitere. Da man manche Fächer leider erst zur 12. Klasse wählen konnte, wie z.B. Physik und Geschichte wurde ich anstelle von einer 10. Klasse direkt als Senior (12. Klässler) eingestuft. Nach der Schule gab es auch ein unvorstellbares Angebot an AGs. Ich besuchte den Speech and Debate Club der einen Trip zur Harvard University anbot und den Multi Culture Club. Durch das Besuchen der außerschulischen Aktivitäten konnte man viele neue Freunde aus Amerika und aus der ganzen Welt kennenlernen.

Als meine Tennis Season ihren Lauf nahm, wurde mir langsam klar, dass wir eine Chance hatten die Staatsmeisterschaften von Pennsylvania zu gewinnen. Im Division 10 Spiel, das entscheidende Spiel für die Qualifikation zur Endrunde, war mein Match das Entscheidende. Ich war sehr aufgeregt bevor das Spiel losging, doch es war letzten Endes eine klare Sache. Ich entschied das Match für mich. Nach dem Spiel wurde dann ausgelassen mit der ganzen Schule gefeiert. Ich wurde von der Zeitung interviewt und dass ganze Team ist ins Fernsehen gekommen. Erst nach diesem Abend wurde mir klar: „Wir fahren auf die Staates nach Hersey!!!!

Nach diesem aufregenden Spieltag gab uns unser Coach ein trainingsfreies Wochenende, da wir Homecoming an unserer Schule feierten. An dem Tag des Homecoming Dances war ich sehr aufgeregt. Jeder ist zur Mall gegangen, hat sich seine Haare machen und schminken lassen. Abends hat mich dann mein amerikanisches Date zum Dinner abgeholt und danach sind wir in die Schule auf den Ball gefahren. Die Homecoming Night war eines der schönsten Ereignisse, die ich in Amerika erlebt habe. Die ganze Nacht konnte man mit seinen Freunden tanzen und jeder war gut drauf.

Nach diesem Wochenende ging es gleich weiter mit Tennis. Wir fuhren donnerstags nach Hersey zu den Staatsmeisterschaften. Vor dem ersten Spiel waren alle sehr angespannt und konzentriert. Mein Coach hielt eine kurze Ansprache und dann gingen unsere Spiele auch direkt los. Da eine Trennwand zwischen den Courts war, wussten wir alle nicht wie es bei unseren Team Mitspielerinnen stand. Deshalb musste man zu jeder Zeit sein Bestes geben, da jedes einzelne Spiel galt. Als ich mein Spiel gewonnen hatte, stürmten alle auf meinen Platz und feierten. Da wurde mir klar, dass wir es geschafft hatten. Das wochenlange harte Training hatte sich gelohnt. Wir hatten die PIAA Staatsmeisterschaften von Pennsylvania gewonnen. Das höchste was wir im Tennis gewinnen konnten. Nach einer sehr ereignisreichen Nacht fuhren wir zurück nach Erie. Auf dem Weg zur Schule wurden wir von einem Polizeimotorrad eskortiert und die Schule bereitete uns einen großenEmpfang, bei dem wir von allen möglichen Leuten ausgezeichnet wurden! Hershys war das tollste Erlebnis das ich mit einem Tennisteam je erlebt habe! Mit diesem Team hatte ich direkt von Anfang an die besten Freunde gefunden, die mir bei allem zur Seite standen!!!

hico berichtannab04Als die Season zu Ende war, legte sich alles wieder. Ich hatte nun mehr Zeit um neue Freunde in meinem Internat kennen zu lernen. In den Weihnachtsferien flog ich dann mit meinen chinesischen Freunden nach Chicago, Illinois. Das war für mich die schönste und aufregendste Stadt in ganz Amerika. Die riesigen Hochhäuser, der Glasspiegel in Form einer Erdnuss und die Schlittschuhbahn mit den vielen bunten Lichtern im Millennium Park haben mich überwältigt. Nach dem nassen und kalten Chicago Ausflug fuhr ich gleich im Anschluss nach Miami, Florida um dort meine Familie zu treffen, die von Deutschland hergeflogen war. Florida war sehr heiß - auch im Winter! Wir sahen uns die Everglades an mit all den Krokodilen und anderen Tieren. Sehr interessant war auch Daytona Beach. Hier durften Autos direkt auf dem Strand fahren.
Nach diesen wundervollen Weihnachtsferien ging ich dann wieder zurück auf meine Schule. Im Winter fuhren wir dann noch auf eigene Faust nach Cleveland und nach Buffalo zu den Niagarafällen, die sehr atemberaubend waren, da sie zugefroren waren.

Am letzten Wochenende, bevor ich zurück nach Deutschland flog, hatten wir Prom. An meiner Schule war es so, dass nur Juniors und Seniors (11. und 12. Klässler) an dem Ball teilnehmen konnten. Da ich eigentlich zu jung war, musste ich mit einer Begleitung gehen. Mein Prom date war ein Chinese der auf meinem Internat wohnte. Wir fuhren zu einem sehr schönen Restaurant und danach zu dem Ball. Das Prom unterscheidet sich von Homecoming. Alles war eleganter und es gab eine Cocktailbar und ein großes Buffet. Wir hatten alle sehr viel Spaß auf der Veranstaltung!

Am nächsten Wochenende war es dann wieder soweit. Ich packte meine sieben Sachen und sollte wieder zurück nach Deutschland gehen. Mein Tennisteam hat eine Abschlussparty für mich organisiert, die sehr schön war. Am Ende haben alle geweint, weil ich gehen musste. Auch von meinen Freunden im Internat und der Schule musste ich mich verabschieden. Dies viel mir nicht leicht, da ich am liebsten dort geblieben wäre.

Als Fazit würde ich sagen so ein Auslandsjahr lässt sich nicht einfach in Worte fassen. Jedem, der darüber nachdenkt ins Ausland zu gehen, würde ich dies sehr empfehlen, da die Leute super nett sind und es sich einfach lohnt etwas Neues zu erleben.
Für mich persönlich war es das wahrscheinlich beste und tollste Jahr meines Lebens. Ich würde es immer wieder aufs Neue wagen!

Viele Grüße
Anna Bruns

hico berichtannab03

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