Schuljahr 2011/2012 - Louis Riel School Division, Manitoba


leonie07Ich kann es eigentlich nicht fassen, dass das erste Halbjahr hier schon um ist. Es ging alles so schnell vorbei. Wenn ich jetzt zurück denke weiß ich nicht warum ich Angst hatte hier her zu kommen. Natürlich ist es schon komisch allein hier her zukommen ohne jemanden zu kennen, aber alle sind so freundlich und versuchen so gut es geht mir zu helfen. Mir kommt es vor als ob ich meine Gastfamilie schon immer kennen würde und nicht erst vor gut einem dreiviertel Jahr die erste E-Mail mit ihren Namen erhalten habe.

leonie08Weihnachten hier zu verbringen war zwar etwas seltsam, aber schön. An Heiligabend waren wir zu Hause und meine Gastgroßeltern sind zu uns gekommen. Wir hatten ein sehr gutes Abendessen und dann wurden von allen Kindern Geschenke ausgepackt. Am ersten Weihnachtsfeiertag, was hier Christmas Day ist, war ich mit meiner Gastfamilie bei einem Treffen fast der gesamten Familie meiner Gastmutter. Ein Onkel meiner Gastmutter meinte zu mir er könnte sich überhaupt nicht vorstellen an Weihnachten von zu Hause weg zu sein und nicht mit all seinen Brüdern und Schwestern und deren Kindern zu feiern. Es war seltsam ja und etwas traurig, aber es war einfach so komplett anders mit anderen Leuten, dass ich nicht wirklich darüber nachgedacht habe. Vor ein paar Wochen, Mitte Januar wurde es endlich richtig Winter hier. Bis dahin war es die ganze Zeit +4, 0, -6oC oder so, aber dann endlich wurde es kanadischer Winter -20, -26 und -30 und mit dem Wind noch um einiges Kälter. Ich habe angefangen in meiner Skihose zur Schule zugehen. Alle erzählen mir unaufhörlich, dass diese hohen Temperaturen bisher überhaupt nicht typisch oder normal waren und ich noch keinen richtigen Winter gesehen habe. Ich möchte ihnen glauben, aber bisher sind noch nicht die versprochenen Tonnen Schnee gekommen.

Das erste Schulhalbjahr ist um, das heißt in fast jedem Fach werden Examen geschrieben. Es ist etwas Stress, aber wir haben während dessen eine Woche frei bekommen und das war ganz schön. Ich fühle mich hier jetzt definitiv mehr zu Hause was ganz viel damit zu tun hat, dass meine Gastfamilie einfach super ist und ich meine neuen kleinen Geschwister, die ich zwar manchmal einfach gerne schütteln und in einen Schalldichten Raum sperren würde, total liebe. Ich freue mich schon auf meine neuen Fächer im nächsten Halbjahr in der Schule, vor allem jetzt da ich die anderen Schüler in meiner mini Schule besser kenne und so ungefähr weiß mit wem zusammen ich Unterricht haben werde.

leonie09Ich bekomme immer mehr Ideen was ich gerne von hier „mitnehmen" und in meiner Schule in Deutschland gerne auch machen würde. Es ist zum Beispiel toll, dass die Sprechanlage in der Schule funktioniert und jeden Morgen Durchsagen gemacht werden was am Tag alles los ist in der Schule und was für Aktivitäten und Treffen bald kommen. Es ist auch sehr praktisch, dass jeder Schüler seinen eigenen Account hat und Dokumente auf dem Schulrechner speichern kann. In Deutschland funktioniert nicht mal unsere Lüftung richtig.

Auch finde ich dass Schulsystem mit den gleichen Fächern jeden Tag nicht schlecht. Es ist nicht so übel wie es sich anhört jeden Tag ein halbes Jahr lang Mathe oder Englisch zu haben. Man kann sich auf jeden Fall besser auf die einzelnen Fächer konzentrieren. Vielleicht liegt dass aber auch an den tollen Lehrern, die ich hier habe. Sie machen alles um einem zu helfen und den Lernstoff verständlich zu machen.

Ich gehe fast jeden Tag auf dem zugefrorenen Fluss Schlittschuh laufen. Seit etwa drei Wochen ist er zu gefroren und ich muss nur über eine Straße gehen und bin auf dem Eis. Es ist was Besonderes unter einer Brücke zu stehen und sie von unten anzugucken.

Zusammenfassend kann ich bisher nur sagen, Kanada ist ziemlich cool und ein Austauschjahr ist auf jeden Fall besser und aufregender als ein normales Jahr in Klasse 11.

leonie10

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